Tapezierfertig oder Standard, so steht es in den meisten Baubeschreibungen, nur das der Kunde damit wenig anfangen kann.
In der Malersprache bedeutet dies, die Decken- und Wandflächen wurden in Q 2 = Standard verputzt/vorgearbeitet.
Natürlich geht der Kunde nunmehr davon aus, dass er sich gleich an das tapezieren machen kann.
Dem ist aber leider nicht so, da dieser Untergrund noch lange nicht für alle Tapeten geeignet ist und auch noch nicht entsprechend grundiert wurde.
Dieser Untergrund ist nach dem abschaben mit einem Tapezier-Blech und dem aufbringen einer Grundierung (Tiefgrund) lediglich für das tapezieren mit einer groben Raufasertapete geeignet, da diese die vorhandenen Unebenheiten perfekt abdeckt.
Die grobe Raufasertapete wird aber heutzutage so gut wie überhaupt nicht mehr verwendet.
Falls Sie jedoch das grobe, rustikale lieben, so ist dies natürlich die perfekte Tapete für einen tapezierfertig erstellten Untergrund.
Überwiegend wird eigentlich, wenn überhaupt noch Raufasertapete zum Einsatz kommt, die mittlere Raufaser Tapete (Raufaser 52, Raufaser Standard) verarbeitet.
Hier empfehlen wir grobe Macken/Unebenheiten (welche sofort ins Auge fallen) sicherheitshalber bei zuspachteln, da auch diese kleinere Unebenheiten durch ihre Körnung abdeckt.
Auf keinen Fall sollten Sie eine feine Raufasertapete verwenden, da hier doch eine weitere Aufbereitung des Untergrundes erforderlich wäre.
Auch für Design-Tapeten, Maler-Vlies, auch Backroundvlies genannt ist dieser Untergrund, so nicht geeignet.
Natürlich kann man den Untergrund entsprechend aufbereiten/spachteln um den perfekten Untergrund für die jeweils gewünschte Tapete zuerstellen.
Dann sollten Sie diese Arbeiten aber unbedingt von einem Maler-Fachbetrieb ausführen lassen.
Lesen Sie hierzu auch:
https://malerbetriebborsch.wordpress.com/2013/02/19/tschuss-raufaser-willkommen-malervlies/
Es grüßt herzlichst
Ihr Malerteam Borsch
Guter Artikel, aber beinhaltet „tapezierfähig geputzt und gespachtelt“ auch einen Kellenschnitt, um später Risse zu vermeiden?
LikeLike
Hallo Herr Christian S., tapezierfertig, ist leider heutzutage bei jedem Bauträger anders, wie wir immer öfters feststellen müssen. Allerdings ist ein Kellenschnitt in den meisten Fällen nicht enthalten. Bitte beachten Sie, dass ein Kellenschnitt keine Rissbildung in diesem Bereich vermeidet, sondern dazu da ist, dass im Falle einer Rissbildung diese kontrolliert bzw. gleichmäßig auftreten. (Gerade Risse) LG
LikeLike
So sollte es eigentlich sein – ist es jedoch leider in den wenigsten Fällen. Herzliche Grüße Marieluise Borsch
LikeLike